Erasmus+ Projekt EDU-MENT

EDU-MENT schließt erste Projektphase zur Verbesserung der psychosozialen Betreuung in der Langzeitpflege ab

 

Das Erasmus+ Projekt EDU-MENT (2023–2026) hat einen wichtigen Meilenstein erreicht! Die erste Phase des Projekts, in der erstmals umfassend die Versorgungssituation älterer Menschen mit psychosozialen Problemen in Österreich, Slowenien und Zypern untersucht wurde, ist erfolgreich abgeschlossen.

 

Erkenntnisse

Häufigsten psychischen Erkrankungen bei älteren Menschen: Depressionen und Demenz sind die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Menschen über 60 Jahren, mit einer Prävalenz von 5% bis 7%. Ebenfalls weit verbreitet sind Angststörungen, von denen laut der Weltgesundheitsorganisation 3,8% der älteren Erwachsenen betroffen sind.

Unbehandelte psychische Krankheiten: 30% leiden an akuter Depression in stationären Langzeiteinrichtungen, nur gut 40% erhalten Therapie.

Mangel an gezielten Schulungen: Pflegepersonen äußern Unsicherheiten im Umgang mit psychosozialen Problemen älterer Patienten und sehen einen dringenden Bedarf an spezialisierter Weiterbildung. Trotz der hohen Prävalenz von Depressionen und Angststörungen bei älteren Menschen fehlt es den Pflegepersonen oft an den nötigen Kompetenzen und Ressourcen, um diese Herausforderungen effektiv anzugehen.

Mangel an digitalen Tools: In allen drei Ländern fehlen standardisierte, digitale Tools zur Früherkennung psycho-sozialer Verhaltensänderungen. Die Einführung solcher Tools könnte den Pflegealltag revolutionieren und zu früh-zeitigen Interventionen führen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken: Studien zeigen, dass eine bessere Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonen, Ärzten und Psychologen dringend notwendig ist, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.

Organisatorische Engpässe: Zeitmangel sowie mangelnde personelle Ressourcen stellen große Hürden dar. Pflegepersonen sind oft überlastet und haben nicht genügend Kapazitäten, um neue Tools in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.

Akzeptanz und Motivation der Pflegepersonen: Eine der größten Herausforderungen besteht darin, Pflegepersonen trotz ihrer bereits hohen Arbeitsbelastung und bürokratischen Anforderungen davon zu überzeugen, neue digitale Tools zur Früherkennung psychosozialer Veränderungen zu nutzen.

Was kommt als nächstes? Diese Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen in den kommenden Arbeitspaketen, um sowohl technische als auch organisatorische Barrieren zu überwinden. Auf Basis der Erkenntnisse werden nun digitale Screening-Tools entwickelt und in einem innovativen Train-the-Trainer-Programm getestet. Diese Tools sollen Pflegepersonen in der Früherkennung psychosozialer Veränderungen unterstützen und die Pflege nachhaltig verbessern.

 

   

 

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