Jahrestreffen RECETAS

Privatuniversität UMIT TIROL als Treffpunkt für internationale Wissenschaftler

Bei Netzwerktreffen tauschen sich Wissenschaftler aus neun Ländern zum EU Horizon 2020 Projekt RECETAS aus

Ende April fand am Campus der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL das Jahrestreffen der Projektpartner des EU Horizon 2020 Projektes RECETAS statt. Bei den Netzwerktagen in Hall tauschen sich insgesamt 30 Wissenschaftler*innen aus Spanien, Australien, Frankreich, USA, Finnland, Österreich und Tschechien über die Entwicklung des Forschungsprojektes RECETAS aus. Dabei werden die Fortschritte innerhalb der Forschungsteams erörtert, die Work Packages hinsichtlich Befragungen, Erhebungen, wissenschaftlichem Output analysiert und neben anderem auch Kommunikationsmaßnahmen nach außen diskutiert.

Im Rahmen des Projektes RECETAS (Re-imagining Environments for Connection and Engagement: Testing Actions for Social Prescribing in Natural Spaces), welches eine Laufzeit von fünf Jahren hat, wollen Wissenschaftler*innen von 13 Organisationen aus neun Ländern Antworten auf die Frage liefern, ob Verschreibung sozialer Aktivitäten in natürlichen Räumen Gefühle von Einsamkeit reduzieren und die Lebensqualität im städtischen Bereich verbessern kann. Dabei versteht man unter „sozialer Verschreibung“ Maßnahmen, bei denen das Gesundheitspersonal gemeinsam mit einsamen Menschen Aktivitäten identifiziert, welche Gesundheit und Lebensqualität verbessern können.

Im Rahmen von RECETAS wurde die Gesundheitsuniversität UMIT TIROL aufgrund ihres internationalen Rufs und ihrer Kompetenz mit einem Arbeitspaket in den Bereichen Data Science, Kausalitätsforschung und Modellierung von Public Health Maßnahmen beauftragt. „Als Gesundheitsuniversität leisten wir damit einen wichtigen Beitrag zum relativ neuen Feld der Interventionen, die in der Natur stattfinden und vom Gesundheitssektor organisiert werden. Wir als UMIT TIROL werden die Langzeitwirkungen verschiedener naturbasierter sozialer Aktivitäten auf die Endpunkte Einsamkeit und Lebensqualität abschätzen und die gesundheitsökonomische Komponente beleuchten“, sagte dazu die wissenschaftliche Leiterin des Arbeitspaketes Dr. Sibylle Puntscher vom Institut für Public Health der Privatuniversität UMIT TIROL.

Der Leiter des Departments für Public Health, Versorgungsforschung und Health Technology Assessment an der UMIT TIROL, Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert, ergänzt „Ich freue mich, dass unser Public Health Institut seine wissenschaftliche Expertise in Health Data and Decision Science und Modellierung in RECETAS einbringen kann. Gerade für Tirol mit seiner einzigartigen Natur und dem wirtschaftlichen Potenzial bietet dieses innovative Projekt wichtige Perspektiven in der naturbasierten und sozialen Gesundheitsversorgung.“

Die Rektorin der Privatuniversität UMIT TIROL, Prof. Dr. Sandra Ückert, freut sich, dass im Rahmen dieses großen EU-Projektes auf die Expertise der Tiroler Gesundheitsuniversität zurückgegriffen wird und dass das Jahrestreffen am Campus der UMIT TIROL stattfindet. „Besonders spannend dabei ist, dass bei RECETAS die Perspektive des Gesundheitswesens um die soziale Interaktion und die Verbindung zur Natur erweitert, was ja gerade in und für Tirol ein wichtiger Aspekt ist “, sagt die Rektorin.

Bei den Netzwerktagen in Hall tauschten sich Ende April insgesamt 30 Wissenschaftler*innen aus Spanien, Australien, Frankreich, USA, Finnland, Österreich und Tschechien über die Entwicklung des Forschungsprojektes RECETAS aus.

Factbox

RECETAS (Re-imagining Environments for Connection and Engagement: Testing Actions for Social Prescribing in Natural Spaces)

Ziel: Die Verringerung von Einsamkeit durch die Entwicklung und Erprobung von naturbasierten sozialen Rezepten

Projektförderung durch EU Horizon 2020

Projektvolumen: 5.403.600,- Euro

Projektdauer: März 2021 bis März 2026

Projektpartner: 13 Organisationen aus 9 Ländern

  • Lead: Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal, Spain)
  • Weitere Partner: Agence des Villes et Territoires durables en Mediterranée (AViTeM, France), Agència de Salut Pública de Catalunya (ASPCAT, Spain), Aketh Investments Services (AIS, Spain), Assistance Publique Hôpitaux de Marseille (AP-HM, France), Charles University (CU, Czech Republic), Fundació Salut i Envelliment UAB (FSIE-UAB, España), UMIT TIROL - Private University for Health Sciences Health Technology (UMIT TIROL, Austria), RMIT University (Australia), University of Cuenca (UC, Ecuador) , University of Helsinki (UH, Finland), University of the West of England (UWE, UK), Visible Network Labs (VNL, USA)

Hintergrund:
Allein in Europa geben mehr als 75 Millionen Erwachsene an, dass sie sich maximal einmal im Monat mit Familie oder Freunden treffen, und 30 Millionen fühlten sich häufig einsam. Es ist erwiesen, dass Einsamkeit unsere produktive Lebensspanne verkürzt und für die Gesundheit ähnlich gefährlich sein kann wie Rauchen oder Übergewicht. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Einsamkeit durch gezielte Maßnahmen modifizierbar ist. In Städten kann die nahe gelegene Natur therapeutische Vorteile bieten und soziale Interaktion fördern. Investitionen in naturbasierte Lösungen und grüne Infrastruktur, die die rasante Urbanisierung und ihre negativen Umweltfolgen in den Städten abmildern sollen, können auch zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens genutzt werden. 

Weitere Information:
Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt Recetas

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