FARKOR - Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karzinom

Etwa zehn Prozent der jährlichen Darmkrebs-Neuerkrankungen werden in Deutschland vor dem 50. Lebensjahr erkannt. Dem Großteil dieser Fälle liegt ein familiäres oder erbliches Risiko zugrunde. Hier setzt das bayernweite Modellprojekt FARKOR an mit dem Ziel, ein familiäres Darmkrebsrisiko bei den Versicherten in Bayern früh - im Alter von 25 bis 50 Jahren - zu erkennen und durch eine risikoangepasste Darmkrebsvorsorge eine Darmkrebs-Erkrankung zu verhindern.

FARKOR wird vom DLR Innovationsfonds gefördert und von den bayerischen Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), dem Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE) der Ludwig-Maximilians Universität (LMU) München, dem Institut für Public Health, Medical Decision Making und Health Technology Assessment (IPH) der UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technologie und der Felix Burda Stiftung durchgeführt.

Die Arbeitsgruppe um Frau Ass.-Prof. Dr. Sroczynski und Herrn Prof. Dr. Siebert begleitet das Projekt wissenschaftlich durch eine gesundheitsökonomische Bewertung der Relation von Nutzen, Schaden und Kosten des Programms und analysiert mit Hilfe entscheidungsanalytischer Modelle konkrete Ausgestaltungsstrategien eines zukünftigen Programms im Rahmen der bundesweiten Regelversorgung in Deutschland.

Im Fokus der Initiative „Sprich drüber!“ der Felix Burda Stiftung, der bayerischen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns stehen alle Versicherten im Alter von 25 bis 49 Jahren. Sie werden im Rahmen des Projekts von ihrem Arzt angesprochen und erhalten erstmals die Möglichkeit, durch die Erhebung einer ausführlichen Familienanamnese über eine eventuell in der Familie vorliegende Veranlagung für Darmkrebs informiert zu werden. Deutet die Familienanamnese auf das Vorliegen eines familiären Risikos hin, können diese Betroffenen in Bayern eine kostenfreie Vorsorgedarmspiegelung oder alternativ einen immunchemischen Stuhltest in Anspruch nehmen.
Im neuen Awareness-Video der Aktion „Sprich drüber!“ sprechen sechs junge bayerische Darmkrebs-Patienten über ihre Diagnose. Sie fordern den Zuschauer auf, mit der eigenen Familie über Darmkrebs in der Verwandtschaft zu sprechen.
Pressemeldung und Video siehe:
https://www.mynewsdesk.com/de/felix-burda-stiftung/pressreleases/nicht-nur-schoene-dinge-werden-vererbt-2918213

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