Psychologie und Sportmedizin

Kulturelle Unterschiede in der Verwendung von zeitlicher Vorhersage von Handlungseffekten als Hinweis für wahrgenommene Handlungskontrolle

Principal investigator: Victoria Bart   

Amount of funding:  € 9.012.-     Project period: 04/2020 – 09/2023

 

Wahrgenommene Handlungskontrolle ist das Gefühl von Kontrolle über eigene Handlungen und daraus resultierende Handlungseffekte. Wahrgenommene Handlungskontrolle wird verstärkt, wenn der Zeitpunkt, zu dem ein Handlungseffekt auftritt, mit der zeitlichen Vorhersage wann dieser auftreten sollte übereinstimmt. In dem geplanten Projekt sollen zwei Computerexperimente durchgeführt werden um zu untersuchen, ob sich der Einfluss von zeitlicher Vorhersage auf wahrgenommene Handlungskontrolle zwischen östlichen Kulturen (Mongolei) und westlichen Kulturen (Österreich) unterscheidet. Das erste Experiment besteht aus Adaptionsblöcken und Testblöcken. In Adaptionsblöcken führen die Versuchspersonen Handlungen aus und erleben Handlungseffekte, die entweder unmittelbar (Gruppe mit sofortigem Effekt) oder nach einer gewissen zeitlichen Verzögerung (Gruppe mit verzögertem Effekt) auftreten. In Testblöcken wird die Zeit zwischen Handlung und Handlungseffekt variiert und die Versuchspersonen werden gebeten anzugeben wie viel Handlungskontrolle sie über den Handlungseffekt verspüren. In Anlehnung an bisherige Studien wird erwartet, dass in westlichen Kulturen wahrgenommene Handlungskontrolle umso niedriger ist, je mehr der Zeitpunkt des Handlungseffektes vom Zeitpunkt, der in den Adaptionsblöcken erlebt wurde, abweicht. Im Gegensatz dazu könnte es sein, dass für östlichen Kulturen, die über zyklische Zeitkonzepte verfügen, bei denen die Wiederkehr von Ereignissen im Vordergrund steht, die zeitliche Chronologie von Ereignissen und damit die zeitliche Vorhersage von Handlungseffekten weniger wichtig ist um Handlungskontrolle zu verspüren. Wenn dies der Fall ist sollte sich in östliche Kulturen die wahrgenommene Handlungskontrolle für unmittelbare und verzögerte Handlungseffekte nicht signifikant unterschieden, unabhängig davon welche Handlungseffekte sie in den Adaptionsblöcken erlebt haben. Das zweite Experiment baut auf dem ersten Experiment auf mit dem Ziel die Ergebnisse des ersten Experimentes zu replizieren. Das experimentelle Design wird in Abhängigkeit der Ergebnisse des ersten Experimentes leicht modifiziert werden.