campus magazin 2025

5 UMIT TIROL [campus] FORSCHUNG, LEHRE & UNIVERSITÄT Gibt es auch interne Maßnahmen, um die Qualität in der Lehre zu gewährleisten? STECKEL: Da gibt es einige. Die UMIT TIROL verleiht jedes Jahr einen Lehrepreis. Weiters bieten unsere internen Einrichtungen ZLD – Zentrum für innovative Lehre und Didaktik und Arbeitsgemeinschaft für Hochschuldidaktik zahlreiche Veranstaltungen an, die es unseren Lehrpersonen ermöglichen, sich didaktisch laufend auf höchstem Niveau zu halten. Im Gegensatz zu öffentlichen Universitäten muss die Lehre an der UMIT TIROL zertifiziert werden. STECKEL: Ja, durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, die AQ Austria. Jeder Studiengang muss von ihr zertifiziert werden, es muss jährlich berichtet werden. Das ist ein zusätzliches Qualitätsmerkmal. Von Ihrer Profession her sind Sie Betriebswirt. Wie gut wirtschaftet in Ihren Augen die Privatuniversität UMIT TIROL? STECKEL: Vorweg muss man berücksichtigen, dass es Unterschiede in der Finanzierung gibt. Die UMIT TIROL lebt einerseits von Basisförderungen des Landes Tirol, andererseits von einer Eigenfinanzierung. Diese liegt bei 40 bis 50 Prozent. Das ist unser Budget, das wir einhalten müssen. Öffentliche Universitäten bekommen ihre Pauschalfinanzierung über den Bund, zusätzlich gib es Drittmittel zum Beispiel über eingeworbene Projekte. Diese sind aber prozentmäßig geringer als jene der UMIT TIROL, das gilt für alle öffentlichen Universitäten in Österreich. Gäbe es zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten? STECKEL: Ja, ihnen sind aber Grenzen gesetzt. Eine schwere, aber nicht unmögliche Möglichkeit wären Sponsoren oder Spenden. Wichtig dabei ist, dass deren Ruf passt und man in irgendeiner Form eine Gegenleistung, auch ideeller Natur, bringen kann. Bei zusätzlichen Projekten, die man einwirbt, muss man irgendwann die Personalressourcen berücksichtigen – die sind bei qualitativ hochstehender Forschung nicht die billigsten. Inwieweit bildet die UMIT TIROL für den Tiroler Arbeitsmarkt aus? STECKEL: In sämtlichen Gesundheitsinstitutionen der Region wird man immer, und meistens in hohen Positionen, Absolvent*innen der UMIT TIROL treffen. Aber auch bei Industriepartnern wie MED-EL, der INNIO Group oder Siemens findet man ehemalige Projektmitarbeiter*innen aus unserem Haus. Im wissenschaftlichen Bereich müssen wir eine Balance finden zwischen Halten und Weggehen, auch um Verknüpfungen zu anderen wissenschaftlichen Einrichtungen aufzubauen. Was wollen Sie in Ihrer Zeit noch erreichen? STECKEL: Ich glaube, dass die Zukunft der UMIT TIROL von der Gesellschafterebene außer Frage gestellt ist. Das war mir sehr wichtig. Weiters möchte ich die wirtschaftliche Seite der UMIT TIROL möglichst gut gestalten und diverse Punkte der Standortanalyse – Stichwort Doppelungen im Angebot – gut ausdiskutieren. Insgesamt soll die UMIT TIROL nach mir ruhiger durch die Gewässer fahren als bisher. Die Standortanalyse zeigt, dass die UMIT TIROL sehr forschungsstark ist, etwa bei den EU-Projekten. Nach der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck liegt sie unter den Tiroler Hochschulen im Bereich der Grundlagenforschung an dritter Stelle. Rudolf Steckel „

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