campus magazin 2025

UMIT TIROL [campus] 18 Foto: Adobe Stock / Corri Seizinger Am Sonntag, dem 14. April 2024, erhitzte nicht nur die Gemeinderatswahl die Innsbrucker Gemüter, auch das Wetter brachte die Einwohnerinnen und Einwohner der Tiroler Landeshauptstadt zum Schwitzen: 30,7 °C zeigte das Thermometer – der heißeste Apriltag der Tiroler Messgeschichte, zudem wurde noch niemals früher im Jahr die 30-Grad-Grenze überschritten. Der 14. April 2024 mag (noch) ein Rekordtag gewesen sein, er reiht sich aber ein in eine Abfolge von Messdaten, die zeigen, dass das Klima sich ändert. Dieser Klimawandel beeinflusst nicht nur die belebte und unbelebte Natur, er hat und wird in Zukunft weitreichende Folgen auf das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung haben. Mehr und intensivere Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Überflutungen oder Dürren, aber auch klimabedingte Infektionskrankheiten bergen ein hohes Risiko, Krankheits- und Todeshäufigkeit in der Bevölkerung zu erhöhen, wenn nicht adäquat darauf reagiert wird. „Die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels standen in den letzten Jahren nicht unbedingt im Fokus der Forschung“, sagt dazu Gaby Sroczynski, Assoziierte Professorin am Institut für Public Health, Medical Decision Making und Health Technology Assessment (IPH) der Privatuniversität UMIT TIROL. Mit ihrer Arbeit unterstützen die Forscher*innen am IPH Entscheidungsträger*innen bei der Verbesserung der Qualität, Sicherheit, Wirksamkeit, Gerechtigkeit und Kosteneffektivität der Gesundheitsversorgung und bei der Minderung gesundheitlicher Risiken. Dieses Know-how, so Sroczynski, will man in Zukunft vermehrt in den Komplex Klima(wandel) und Gesundheit einbringen. Gleich mehrere Projekte bieten dazu Gelegenheit. Im Rahmen des EU-Projektes MOUNTADAPT sucht ein internationales Konsortium aus 27 Partnern nach Verfahren und Strategien zur Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit in Bergregionen. So sollen etwa evidenzbasierte mathematische Modelle erstellt werden, um mögliche zukünftige Klimaauswirkungen auf die Gesundheit zu antizipieren, sowie Überwachungs- und Notfallmanagementlösungen im Gesundheitssektor entwickelt und erprobt werden, um auf Extremwetterereignisse zu reagieren. Tirol ist eine sogenannte Demonstration Site, in der in Zusammenarbeit zwischen Land Tirol, tirol kliniken und der UMIT TIROL innovative Ansätze getestet werden. „Unsere Aufgabe ist es, die Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die Gesundheit zu evaluieren“, erläutert Jan Stratil, Assoziierter Professor und Koordinator des Programms für Klimawandel und Gesundheit am IPH. Eine solche könnten begrünte Fassaden zur Innenraumkühlung im Krankenhausbereich sein. „Ein Partner stellt uns die mathematischen Modelle über den Einfluss der Fassaden auf das Innenraumklima zur Verfügung, wir bewerten damit die Auswirkung auf den Stationsbetrieb, auf Patient*innen und Personal“, sagt Stratil: „Somit können aus den Effekten auf die Innenraumtemperatur Effekte auf die Gesundheit abgeleitet werden.“ MOUNTADAPT ist eines von drei EU-Projekten im Schwerpunkt Klima und Gesundheit, die derzeit am IPH laufen, die gesamte Fördersumme beträgt rund 1,75 Millionen Euro. PARC ist ein Forschungs- und Innovationsprogramm, das sowohl europäische als auch nationale Behörden bei der Bewertung und beim Management chemischer Risiken mit neuen Daten, Erkenntnissen und Methoden unterstützt. CATALYSE Die Kluft zwischen Wissen und Handeln schließen Mit dem Forschungsschwerpunkt Klima und Gesundheit arbeitet die UMIT TIROL in regionalen, nationalen und internationalen Projekten an der Entwicklung innovativer Lösungen, um die Gesundheit der Bevölkerung vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. KLIMA UND GESUNDHEIT

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